Wenn unsere innere Uhr aus dem Takt kommt, kann das für unseren Stoffwechsel gravierende Folgen haben. So sind Personen, die im Schichtdienst arbeiten, besonders anfällig für Diabetes. Trotz des enormen Einflusses auf unseren Alltag, konnten bisher nur Vermutungen über die innere Uhr angestellt werden. So nahm man an, das Gehirn sei für deren Steuerung zuständig. Doch Wissenschaftler aus München identifizierten jetzt zwei Proteine als „Master-Regulatoren der inneren Uhr“. In einer Studie am Tier fanden die Forscher unter anderem heraus, dass die Fettspeicherung
nachts aufgrund dieser Proteine hochgefahren werden und der Proteinabbau heruntergefahren wird, um die Muskeln auf einen neuen Tag vorzubereiten. Fehlte einer der Regulatoren, bildeten die Tiere deutlich weniger Fettmasse und produzierten mehr Muskelproteine. Die Forscher entdeckten auf diese Weise ein ganzes Stoffwechselnetzwerk und folgerten, der Taktgeber des Systems sei demnach die innere Uhr der Muskelzellen selbst. Langfristig sollen die Ergebnisse der Arbeit auf den Menschen übertragen werden, um beispielsweise Insulinresistenzen bei Typ-2-Diabetes zu bekämpfen oder krankhaftes Übergewicht zu reduzieren.